Betriebsstellen am Abschnitt Roßbach - Adorf

Pläne: Sammlung Wilfried Rettig, Repro: Thomas Schindel, Text: Wilfried Rettig
Übersichtsplan Roßbach

Roßbach in Böhmen, km 15,60 AAd
Roßbach war der größte Unterwegsbahnhof der Strecke. Zwei durchgehende Gleise dienten Zugkreuzungen, vier weitere waren für den Güterumschlag als Stumpf- oder Umfahrungsgleise angelegt. Zehn ortsbediente Weichen hatte das Stationspersonal zu betreuen und musste dabei teilweise erhebliche Wege zurück legen. An das eingeschossige Empfangsgebäude schloss sich das zweigeschossige Zollamtsgebäude an. In Richtung Stadt lagen die Wasserstation und das Bahnmeistereimagazin. Hinter dem Güterschuppen begann in östlicher Richtung die Kopf- und Seitenrampe, den Abschluss bildete die Viehladerampe mit Viehschuppen. Im Stumpfgleis lag eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 8,6 m, die vom alten Roßbacher Kopfbahnhof hierher umgesetzt wurde. Loks mit angebautem Schneepflug mussten grundsätzlich so gedreht werden, dass sich die Pflugschar abweisend zum Wagenzug befand, nachdem es auf einer anderen österreichischen Lokalbahn einen Unfall durch Verkeilung mit dem folgenden Personenwagen gab. Zwei Bahnsteige, zwei Wasserkrane und eine 30-t-Gleiswage vervollständigten die Anlage.

Übersichtsplan Arnsgruen

Arnsgrün km 18,54 AAd
Das Empfangsgebäude (im "Beamten-Österreichisch": "Annahmsgebäude" genannt) stellte einen Typenbau dar. Es ist gekennzeichnet durch die überdachte Terrasse vor dem Dienstraum und der zweiten als Wohngebäude genutzten Haushälfte. Weiterhin gehörte zu den Hochbauten ein Freiabort mit angebautem Wirtschaftsgebäude. Der Stückgutverkehr war auf Einzelstücke bis 50 kg beschränkt. Der Bahnsteig lag am durchgehenden Hauptgleis 1. Die Anlagen umfassten weiterhin ein Umfahrgleis und insgesamt drei Weichen. Die Seitenladerampe mit einseitigem Stumpfgleis in Verlängerung von Gleis 2 diente vorrangig der Langholzverladung. Arnsgrün wurde von Anfang an als "Halte- und Verladestelle" ausgewiesen, was einem Bahnhof entspricht.

Übersichtsplan Freiberg (Vogtl)

Freiberg im Vogtland km 21,60 AAd
Die Halte- und Verladestelle Freiberg i.V. besaß eine ähnliche Gleisanlage wie die Nachbarstation mit einem Umfahrungs-, einem Stumpfgleis und drei Weichen. Gleis 2 diente der Bereitstellung von Güterwagen zum (8 x 8 m) großen Güterschuppen mit Seitenladerampe und Landstraße. Das Empfangsgebäude entsprach dem erwähnten Typenbau. In östlicher Richtung lag der Freiabort. Der Holzschuppen am Ende der Ladestraße gehörte dem Kohlenhändler Roßbach aus Bergen. Zwischen Empfangsgebäude und Güterschuppen lag der Bahnhofsbrunnen, wie er auf jeder Station vorhanden war.

Übersichtsplan Leubetha

Leubetha km 23,34 AAd
Der Verfügung des Sächsischen Finanzministeriums, dass die von Roßbach kommenden Züge vor der Überquerung der Staatsstraße Oelsnitz - Adorf aus Sicherheitsgründen zu halten hatten, verdankten die Einwohner des 1,2 km entfernten Ortes Leubetha die Errichtung ihrer Personenhaltestelle, die vordem abgelehnt wurde. Die "Personenhaltestelle" bestand nur aus dem 60 m langen Bahnsteig, der von einer Hecke gesäumt wurde. Für die Anlage musste der schräg über den künftigen Bahnsteig verlaufende Wirtschaftsweg in Richtung Adorf umverlegt werden. Die hölzerne Wartehalle entstand erst nach Übernahme der Strecke durch die DR um 1939.